Pflanzen, die ich mag: Schneeglöckchen

Heute mache ich wieder bei der Blogparade von Gunhild Rudolph mit. Unter dem Motto „Hey, wer bist denn Du?“ sammelt die Gartenfachfrau einmal im Monat Porträts von Lieblingspflanzen. Hier erklärt Gunhild, wie ihre Blogparade zu den Wilden Botanicals funktioniert.

Ich habe diesen Monat das Schneeglöckchen gewählt. Die Pflanze muss man einfach mögen! Manchmal blüht sie schon im Januar, aber hier in Hamburg ist eher der Februar der Monat des Schneeglöckchens.

Vorstellung

  • Botanischer Name: Galanthus nivalis (unser heimisches Schneeglöckchen)
  • Familie: Amaryllisgewächse
  • Herkunft: Südeuropa und Asien
  • Standort: mag einen schattigen Standort mit feuchtem Boden
  • Besonderheiten: Schneeglöckchen sind auch ganz offiziell Frühlingsboten. Wenn sie blühen, beginnt im phänologischen Kalender der Vorfrühling.
Blühende Schneeglöckchen in unserem Garten im März 2023.

Warum das Schneeglöckchen?

Ich freue mich immer, wenn ich Schneeglöckchen sehe. Sie waren mit die ersten “Blumen”, die ich als Kind kannte und bei uns im Dorf früher wuchsen sie gefühlt in jedem Garten. Außerdem mochte ich unscheinbare, kleine Pflanzen schon immer lieber als die lauten, grell blühenden (tut mir leid, liebe Tulpen). Für mich gehören Schneeglöckchen und Frühling einfach zusammen.

Robust, aber in einer Hinsicht zickig

Als ich endlich einen eigenen Garten hatte, musste ich erst lernen, dass es gar nicht so leicht ist, das Schneeglöckchen anzusiedeln. Im Herbst gibt es zwar die Zwiebeln zu kaufen, ob daraus im Frühjahr aber tatsächlich eine Pflanze sprießt, ist nicht sicher. Der sonst so robuste Frühblüher ist in einer Hinsicht empfindlich: Seine Zwiebeln trocknen schnell aus, wenn sie nicht schnell in die Erde gesetzt werden – und dann wird es nichts mit den Frühlingsboten.

Zum Glück hat mir eine Freundin ausgeholfen und mir im Frühling ein paar gerade verblühte Pflanzen aus ihrem Garten geschenkt. Das ist der beste Weg, Schneeglöckchen in den Garten zu holen: Lasst euch im Frühling nach der Blüte von Nachbarinnen oder Freunden Ableger (Zwiebeln) geben, die wachsen sicher an und verbreiten sich auch gern im Garten. Aus meinen drei Pionieren sind inzwischen zahlreiche Pflanzen geworden, die sich zu meiner Freude überall in den Beeten angesiedelt haben.

Gärtnernde Ameisen

Für die Verbreitung im Garten muss man gar nicht selbst sorgen, dafür haben sich Schneeglöckchen tierische Helfer gesucht. Die Samen, die im April reifen, haben ein Anhängsel, das die Ameisen mögen. Sie schleppen das fressbare Anhängsel samt Samen Richtung Bau. Entweder keimt er dort oder der Samen fällt unterwegs ab. Auf jeden Fall geht die Taktik auf, die Samen über den Garten zu verteilen. Diese Kooperation von Pflanzen und Tieren ist mal wieder ein schönes Beispiel für den Permakultursatz “Alles gärtnert.”

Das war im vergangenen Februar.

Es gibt 19 Arten von Schneeglöckchen. Das einheimische Kleine Schneeglöckchen ist mir am liebsten. Es passt wunderbar in den Naturgarten und ist als erste Nektar-Tankstelle nach dem Winter auch wichtig für Insekten.

Schneeglöckchen passen gut unter Laubbäume und Hecken. Man kann sie auch im Rasen verwildern lassen. Und natürlich passen sie an all den Orten wunderbar, den die Ameisen ausgesucht haben!


Das Schneeglöckchen in den Medien

Ein Porträt mit schönen Fotos gibt es hier.

Auf dieser Seite könnt ihr euch ein Gedicht von Hugo von Hofmannsthal über das Schneeglöckchen vorlesen lassen.

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