Was ist Permakultur? Es gibt unzählige (komplizierte) Definitionen, aber eigentlich ist es ganz einfach: Schau, wie es die Natur macht. Für meine Arbeit bedeutet das ganz konkret: Respekt für alles Leben, Vielfalt statt Monotonie und der schonende Einsatz von Ressourcen. Wenn wir von der Natur lernen, können wir auch im Garten ein kleines, funktionierendes Ökosystem schaffen. Dazu gehört gesunder Boden und bestenfalls auch eine Ernte für alle Gartenbewohner*innen.
Mein Lieblingssatz aus der Permakultur
“Alles gärtnert”.
Die Grundsätze der Permakultur
- Achtsamer Umgang mit den Menschen (people care)
- Achtsamer Umgang mit der Natur (nature care)
- Nachhaltiger Umgang mit Ressourchen und deren gerechte Verteilung (fair share)
Ich versuche, die Prinzipien der Permakultur bei der Gestaltung von Gärten ganz praktisch anzuwenden. Ein einfaches Beispiel: Blattläuse befallen Pflanzen und schädigen sie. Wenn man sofort Gift einsetzt, raubt man den Nützlingen die Chance, mit der Plage aufzuräumen. Wenn ich aber die Nützlinge anlocke und unterstütze, ergibt sich bald ein Gleichgewicht.
Zusammen sind wir stark
Von der Mischkultur habt ihr sicher auch schon gehört: Es werden Pflanzen nebeneinander gesetzt, die sich nicht um die Nährstoffe im Boden streiten und sich sogar helfen, indem sich sich gegenseitig vor Schädlingen und Krankheiten schützen.
Dazu gehört auch die Obstbaumlebensgemeinschaft: Ein Apfel- oder anderer Obstbaum bekommt zu seinen Füßen eine Gesellschaft von Pflanzen, die ihn unterstützen, mit Nährstoffen beliefern, Insekten anlocken und aufpassen, dass Gräser ihm nicht das Essen streitig machen.
Sichtschutz, Windschutz, Lebensraum
Noch ein paar Grundsätze der Permakultur, die ganz praktisch im Garten umsetzbar sind: Die Elemente in deinem Garten sollen möglichst immer mehrere Funktionen erfüllen. Eine Hecke aus einheimischen Gehölzen ist zugleich Sichtschutz, Windschutz und Lebensraum für Vögel, die dort Nistplätze und Futter finden. Ein Komposthaufen verwertet Reste, die sonst im Grünabfall gelandet wären, und macht daraus wertvollen Dünger. Außerdem nutzen Tiere den Haufen zum Überwintern. In einem Hochbeet lässt sich prima Schnittgut verwenden, um Gemüse anzubauen. Zudem gliedern Hochbeete den Garten und schaffen Räume. Gründünger wie Senf oder Phacelia liefert Nektar und Pollen, schützt den Boden vor Erosion und ist, wenn untergeharkt, ein Nährstofflieferant.