Permakultur funktioniert nicht nur im Großen, das soll dieser Entwurf für eine Dachterrasse zeigen, um genau zu sein, für unsere Dachterrasse. Sie ist lang und schmal und an der Südseite des Hauses der prallen Sonne ausgesetzt. Wegen der Hitze und dem fehlenden Sichtschutz haben wir die Terrasse kaum genutzt. Das Ziel war es, Schatten und Privatsphäre zu schaffen und die Terrasse zu einem geschützten, heimeligen Ort zu machen, wo man sich gern aufhält. Die Pflanzen sollen zum überwiegenden Teil essbar sein und Ressourcen wie Sonne, Regen und der Platz optimal genutzt werden. Dafür ist der Permakultur-Gestaltungsprozess super geeignet. Eine ähnliche Gestaltung ist auch für einen Balkon möglich.
Schritt für Schritt von kahl zu grün
Der Blick nach hinten
Der Blick nach vorn
Der Mini-Waldgarten
Der Permakultur-Entwurf
Drei Bereiche
Fokusbereich: In der Mitte soll eine Pergola mit Sonnensegeln und einjährigen Rankpflanzen wie Feuerbohnen für Sonnen- und Sichtschutz sorgen. Auch die Schlafräume dahinter werden dadurch im Sommer vor der Sonne geschützt. Im Winter werden die Sonnensegel abgenommen, sodass die Sonne in der kalten Jahreszeit in die Räume scheinen kann und Licht und Wärme bringt. Durch die große Dachgaube ist in diesem Bereich auch mehr Platz, deshalb ist hier ein kleiner Sitzplatz geplant.
Erntebereich: Der vordere Teil zur Straße hin ist als Mini-Waldgarten geplant. In einem Hochbeet sollen zwei Säulenapfelbäume wachsen, unterpflanzt mit Kräutern, Erdbeeren, Blumen, Tomaten und Salat. Außerdem wachsen in zwei großen Kübeln eine Rote Johannisbeere und einen Aroniabeere.
Relaxbereich: Der hintere Bereich der Dachterrasse geht zum Garten. Hier ist es ruhiger als vorne. Eine große Zierkirsche wächst von unten hoch bis zur Brüstung, sodass man im Frühjahr in einem Blütenmeer sitzt. Der Bereich soll zum Entspannen dienen. Damit es nicht zu heiß wird, ist die Pergola bis nach hinten durchgezogen. Für Schatten wird sie berankt mit einer Weinrebe und einer Kiwi. Hier wäre Platz für einen Liegestuhl und einen kleinen Tisch.
Tiere willkommen!
Schon seit Längerem wohnen auf der Dachterrasse Feldwespen. Sie bauen ihre kleinen Nester gern unter den Dachziegeln und sind sehr sympathische und hübsche Insekten. Sobald die beiden Apfelbäume und die Aroniabeere blühten, haben auch Bienen und Hummeln den Weg in den ersten Stock gefunden. Das Insektenhotel auf der Brüstung wurde ebenfalls sehr schnell entdeckt und von Mauerbienen besiedelt. Außerdem soll unser zweites Bienenvolk hier oben ein Zuhause finden. Die Brüstung ist breit genug für die Bienenbox. Von hier oben aus können sie Richtung Garten losdüsen.
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