Ein Waldgarten auf der Dachterrasse

Ein Hochbeet mit Säulenobst, Gemüse, Kräutern und Blumen bepflanzt.

Das Pflanzen eines Waldgartens ist laut Definition der Versuch, einen Waldrand nachzuahmen und ein produktives, sich selbst erhaltendes Ökosystem zu erschaffen. Ziel der Permakultur-Gestaltung ist eine möglichst große Vielfalt durch unterschiedliche Wuchshöhen. Die Pflanzen sind überwiegend essbar. Ein Waldgarten großen Maßstabs liefert noch viele andere Erträge wie Bauholz, Schatten, Schutz für Haus- und Wildtiere oder Wind- und Erosionsschutz. In der Landwirtschaft wird mittlerweile ausprobiert, ob Waldgärten eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Alternative oder Ergänzung zum konventionellen in Monokulturen sind. Wir finden natürlich, ja, das sind sie! Unter diesem Post gibt es Buchtipps, wenn euch das Thema Waldgarten oder Agroforst in großem Maßstab interessiert.

Möglichst viel Wurzelraum bieten

Was hat das nun aber mit unserer Dachterrasse zu tun? Ganz einfach: Ich möchte die Vorteile eines Waldgartens auch auf kleinster Fläche nutzen. Ich möchte Schatten, Wind- und Sichtschutz, Blüten für Insekten und Gemüse, Obst und Kräuter für uns und lebendiges Grün. Damit die Pflanzen möglichst viel Wurzelraum haben, haben wir uns dafür entschieden, alle gemeinsam in ein Hochbeet zu pflanzen. Auf einem Balkon kannst du auch mit Kübeln arbeiten, denn auch die Statik solltest du bedenken. Kleinere Kübel trocknen aber schneller aus und müssen öfter gegossen und gedüngt werden. 

Fotos, die die Bepflanzung im Hochbeet zeigen.

Unser Hochbeet ist eins der typischen Palettenrahmenhochbeete von 120 mal 80 cm Größe. Die Statik ist übrigens kein Problem, danke der Nachfrage 😉 Die Erde im Hochbeet ist gut mit Kompost angereichert, wichtig ist auch eine gute Drainage, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.

Sieben Schichten hat ein typischer Waldgarten: hohe Bäume, niedrige Bäume, Sträucher, Gemüse und Kräuter, Wurzelgemüse, Bodendecker und in die Höhe wachsende Rankpflanzen. So wird der Platz optimal ausgenutzt. In diesem Hochbeet-Waldgarten finden immerhin fünf Schichten ihren Platz, auf die hohen Bäume haben wir aus offensichtlichen Gründen verzichtet und auf Wurzelgemüse hatten wir keine Lust.

Die Pflanzengemeinschaft in unserem Mini-Waldgarten

Was wächst nun im Hochbeet? Zwei Säulenapfelbäume (niedrige Baumschicht), eine Strauchtomate und eine Aubergine (Strauchschicht), Salat, Thymian, Schnittlauch, Gewürztagetes und Basilikum (Gemüse und Kräuter), Erdbeeren (Bodendecker) und Kapuzinerkresse (Rankpflanze). Bei der Auswahl der unterschiedlichen Schichten kann etwas Kreativität nicht schaden und ihr könnt höhere Gemüsearten wie Auberginen als Strauchschicht einsetzen. Wichtig ist, auf gute Nachbarschaft zu achten, damit die “Wald”-Gemeinschaft auch miteinander harmoniert. 

Bisher gedeihen die Pflanzen richtig gut und haben das ganze Beet erobert.  Zum Vergleich hier ein Foto während des Bepflanzens. Ihr seht hier auch die Ollas, die ich mit eingebuddelt habe, damit ich nicht so oft gießen muss. Bewässerung ist auf einer sonnigen und windigen Terrasse natürlich ein großes Thema.


Lesefutter zum Thema Waldgarten

  • Letzter Auswege Permakultur: So krempeln wir unsere Landwirtschaft um und sichern unser Überleben, Jonas Gampe, Löwenzahn-Verlag  
  • Das Prinzip Waldgarten: In 7 Schichten Gemüse, Obst, Kräuter, Nüsse und Beeren wachsen lassen, Sandra und Michael Skala, Löwenzahn-Verlag

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